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Il Cavaliere delle Dolomiti - Deutsche Übertragung

 

 

1 Il misterioso Regno di Fanis (Das geheimnisvolle Reich Fanis)

In den Dolomiten lebte einst das Volk der Fanes, es war vom Meer gekommen (das Dolomitgestein ist ja voller Fossilien aus dem Meer!) und Fan war der Name des ersten Königs. Es war ein friedliebendes Volk, das keine Waffen kannte und sich im Fall feindlicher Angriffe in den Höhlen der Murmeltiere versteckte, bis alles vorüber war. Das Reich Fanis gibt es nicht mehr, aber werden die Fanes wiederkommen?

Der Text: ein Balladenerzähler/sänger auf einem Marktplatz kündigt die Geschichte an.

 

 

2 Lo straniero Velicònder (Der Fremde Velicònder)

Der letzte König der Fanes hatte als Erbin nur eine Tochter. Als sie einen Gemahl wählen soll - wer das schönste und überzeugendste Geschenk bringt - wählt sie Velicònder, einen fremden, schönen König ohne Land, der nur sich selbst als Geschenk bringt. Durch eine seltsame Vorahnung aber verheimlicht sie ihm die Existenz des Fanis-Schatzes und des Bundes mit den Murmeltieren.

Bald schon soll sich herausstellen, dass der neue König aus unersättlichem Hunger nach Macht und Reichtum über Leichen geht.

Der Text: die Königin erzählt, wie und warum sie gerade ihn gewählt hat, sie will sich rechtfertigen - wer hätte das Unheil ahnen können? Das ganze Volk war von ihm bezaubert, nicht nur sie, und außerdem: warum hätte sie zum Wohl des Volkes auf ihre eigenen Gefühle verzichten sollen? O könnte man doch die Zeit zurückschrauben...

 

 

3 Spina de Mul (Maultiergerippe)

Ein Zauberer, der sich in ein grausiges Monster verwandeln kann, halb Mensch, halb verfaulendes Maultiergerippe. Er hasst die friedlichen Fanes. Und hat im unersättlichen Velicònder ein willkommenes Instrument gefunden.

Ein junger Durann (ein Nachbarvolk), als Initiations-Bewährungsprobe in die Fremde gezogen, um sich einen Namen zu verdienen, gewinnt den Zweikampf gegen Spina de Mul - der ihm daraufhin den Namen "Ey de Net - Augen der Nacht" gibt.

Der Text: ein faulender Knochenhaufen rennt in der Nacht, man hört ihn das Tal hinunterrollen. Flieht! Wenn ihr ihm in die Augen seht, seid ihr tot!...

Du, Jüngling der Durannen, willst ihm trotzen und ihm mit bloßen Händen das Kleinod der Fanes entreißen?... Spina de Mul ist das Böse in uns allen.

 

 

4 Il Regno prezioso di Aurona (Aurona, das verzauberte Reich)

Es ist das sagenhafte Reich aus Gold, Silber und Edelsteinen, versunken in den geheimen Tiefen eines Berges, bewacht von einem Volk, das im Dunkeln lebt. Velicònder sucht es mit aller Macht, blind vor Habgier, und zwingt sein friedliebendes Volk in Eroberungskriege ohne Ende. Aurona ist sein Traum, der ihn nicht loslässt.

Der Text: Tausende und Tausende Jahre leben wir in der tiefsten Tiefe des Berges. Sonne und Mond sind uns unbekannt... Kostbares Aurona: wo die Luft Gold und Silber atmet... Geheimnisvolles Aurona: dein Wasser hat die Farbe des Topaz... Fernes Aurona: deine Trauben haben Blätter aus Kristall...

 

 

5 Dolasilla

Die Tochter Velicònders und der Königin. Sie wächst in der Kriegsluft auf, an der Seite ihres Vaters, kämpft an der Spitze der Truppen und glaubt, es sei gut so. Magische Waffen helfen ihr und beschützen sie: eine schwanenweiße Rüstung, Silberpfeil und Bogen. An dem Tag aber, an dem Dolasilla sich verlieben würde, verlieren die Waffen ihre Zauberkraft.

Der Text: der Erzähler beschreibt Dolasilla, die Kampf und Waffenlärm liebt und mit Gleichgültigkeit die feindlichen Krieger fallen sieht. Aber das Schicksal hat etwas anderes vor mit Dolasilla...

 

 

6 Ey de Net

Bis ins Land der Durannen ging der Ruhm der Krieger-Prinzessin. Und als sich Ey de Net und Dolasilla im Kampf gegenüberstehen und sich in die Augen blicken, ist es um sie beide geschehen. Dolasilla lässt die Waffen fallen - und wird von einem vergifteten Pfeil aus der Hand von Spina de Mul getroffen.

Der Text: Du konntest es nicht glauben, Augen der Nacht, dass eine Frau Tod und Krieg bringt, hast über die seltsamen Geschichten gelacht... Und dann standst du ihr gegenüber, sahst in ihre Augen. Um dich herum Kampf und Geschrei, Staub, Blut - und etwas traf dich mitten ins Herz, aber es war kein Pfeil von ihr.

 

 

7 Lo Scudo (Der Schild)

Nur mit Hilfe von Magie kann Dolasilla aus ihrem Giftschlaf errettet werden, und um sie vor weiteren Anschlägen zu schützen, sucht Velicònder einen Schildträger. Es wird Ey de Net, denn er ist der einzige, der den von Zwergen geschmiedeten Schild hochheben kann. Die aufblühende Liebe zwischen den beiden aber und Dolasillas Abschied von den Waffen will Velicònder niemals akzeptieren.

Der Text: ein dunkles Geschick erwartet dich, Prinz von Pregajanis, was soll ein Mann wählen - die Sterne oder den Meeressand? Den Kampf oder die Liebe einer Frau? Nimm den Silberschild, um die verzauberten Waffen zu besiegen. Und deine Träume werden sich erheben und mit ihnen dein Schicksal...

 

 

8 L’amore (Die Liebe)

Dolasilla und Ey de Net erleben eine kurze Zeit des Glücks. Die namenlose Königin ist über den Wandel ihrer Tochter hocherfreut, aber Velicònder brütet einen Plan in seinem Herzen.

Der Text: Die Liebe ist wie eine leichte Morgenbrise, die Blätter und Blüten formt, sie ist die Wärme der Sonnenstrahlen, die den Duft der Blumen erst entfacht...

 

 

9 Il Tradimento (Der Verrat)

Die Suche nach Aurona hat Velicònder längst aufgegeben im Tausch gegen einen noch besesseneren Traum: den Fanis-Schatz. Um an ihn heranzukommen, ist er bereit, sein eigenes Volk zu verraten und geht einen Pakt ein mit seinem Erzfeind, Spina de Mul: Das Königreich Fanis dem Zauberer für die Hilfe bei der Schatzsuche.

Der folgende erste Kampftag endet unentschieden, aber Dolasilla, die auch ohne magische Waffen an der Spitze ihres Volkes kämpft, wird tödlich verletzt.

Der Text: das bohrende Verlangen, die langsam Form-annehmende Idee Velicònders wird mit dem "tarlo", dem Holzwurm, verglichen, der bohrt und bohrt, jahrelang, im Innern der Eiche, im Innern der Seele. Ihm ist kein Entkommen.

 

 

10 Lujànta

Lujànta ist die Zwillingsschwester Dolasillas, bei den Murmeltieren im Dunkel ihrer Höhlen aufgewachsen, aufgrund eines uralten Bundes zwischen den Königen der Fanes und ihren Verbündeten, den Murmel-tieren.

Lujànta erklärt sich bereit, anstelle von Dolasilla das Fanes-Heer gegen die Feinde zu führen. In der Zwischenzeit soll Ey de Net ins Reich der Murmeltiere hinabsteigen und bekommt - falls er die schwierigen Prüfungen besteht, die auf ihn warten - die Möglichkeit, in der Zeit zurückzukehren und das Geschehene ungeschehen zu machen und Dolasilla zu retten. Aber er muss innerhalb von zwölf Stunden zurück sein, denn länger kann Lujànta nicht dem Sonnenlicht ausgesetzt bleiben.

Der Text: es singt Dolasilla für ihre Schwester. Bleich wie der Vollmond bist du Königin im Herzen der Erde. Wenn ich dein Gesicht sehe, sehe ich meins, ein Spiegel, der die Augen verwirrt...

 

 

11 Le Marmotte (Die Murmeltiere)

Das Reich der Murmeltiere. Ein Reich im Dunkel der Erde, endlose Gänge und Höhlen, erhellt nur von Edelsteinen und Silberflechten. Es herrscht Stille, ab und zu durchbrochen vom hohen Pfiff der Murmel-tiere. Dort hinunter muss Ey de Net auf der Suche nach den drei weißen Murmeltieren, die das Geheimnis der Zeit bewachen und den Schatz von Fanis.

Der Text: ... es ist das Reich von uns Murmeltieren, eine Welt des stillen Erwartens, was braucht es Schreien und Rufen, wo doch ein einziger Pfiff viel weiter fliegen kann... Und wenn du in unser Reich kommst, wirst du das andere Antlitz des Lebens kennenlernen, wirst dich fühlen wie ein Kind. Eine Zukunft ohne Alter und ohne Schmerz erwartet dich...

 

 

12 Il Tesoro (Der Schatz)

Das Fanes-Heer hat die Schlacht verloren, aber auch nur wenige Feinde haben überlebt. Spina de Mul fühlt sich von Velicònder verraten und tötet ihn. Die letzten Fanes werden von Lujànta in die schützenden Höhlen der Murmeltiere geführt. Ey de Net, alle Prüfungen überstanden, steht nun vor dem Fanis-Schatz: es sind sechs Muscheln (Meeresursprung der Dolomiten!), die Macht, Mut, unendliche Weisheit, Reichtum, Kraft oder Magie enthalten. Ey de Net soll wählen. Doch was nützen ihm Macht und Reichtum, das einzige, was er will, ist Dolasilla retten. Die Liebe zu ihr ist ihm wichtiger als alle Kraft und Magie.

Und das ist der wahre Schatz der Fanes: die alles überwindende Liebe.

Der Text: es singt Ey de Net. Ich habe mir Haufen von Gold erwartet und das Dunkel der Erde gefunden. Ich war auf der Suche nach dem Schatz von Fanis und habe mich verloren in den Tiefen deiner Augen.